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Ratgeber: Smartphones kindersicher machen und was wir von anderen Eltern lernen können.

Android oder Apple-Smartphone? Die passende Anleitung finden.

Mit den richtigen Suchbegriffen findet ihr ganz leicht eine passende Schritt-für-Schritt-Anleitung. Googelt am besten:

  • Für iPhones oder iPads: „Apple Kindersicherung“ und ihr landet am aktuellen Service-Artikel zur Einrichtung der verfügbaren Beschränkungen für Kinder, wie z.B. Bildschirmzeit festlegen, Altersbeschränkung für gewisse Inhalte und Apps, Deaktivierung von inApp-Käufen, Einstellungen für Game Center und Web-Suche.
  • Für Android-Geräte, iPhones, iPads, Chromebooks und andere Android Tablets: „Google Family einrichten“ und ihr landet am aktuellen Service-Artikel zur Einrichtung eines Google-Familien-Accounts. Achtung: Du und dein Kind müsst jeweils ein Google-Konto haben, bevor die Einstellungen gemacht werden können.
  • Wenn dein Kind bereits ein Google-Konto hat, suche nach „Elternaufsicht für bestehendes Google-Konto einrichten“
  • Für Notebooks gibt es eine Windows10-Kindersicherung (suche nach „Windows 10 Kindersicherung aktivieren“) und in diesem Artikel findest du einige Empfehlungen für gute Kindersicherungssoftware (je nach Alter und Bedarf) Weiter zu Wizcase-Tech-Advise

Du hast schon alles kindersicher eingerichtet? Super. Zurücklehnen. Die App macht ab jetzt die ganze Arbeit und kümmert sich um die Kontrolle! Nicht ganz.

Egal welche App ihr für Sicherheitseinstellungen verwendet. Ich empfehle, diese Einstellungen regelmäßig zu kontrollieren.

Ihr werdet nicht glauben, was einer Freundin von mir passiert ist: Ihr Sohn hatte via Apple Family eine beschränkte Handyzeit von 2 Stunden pro Tag. Das funktionierte einige Zeit sehr gut. Einmal eingerichtet, läuft! Nach einiger Zeit hatte meine Freundin den Eindruck, dass der Sohn für die beschränkte Zeit doch sehr häufig am Handy war. Eigenartig. Betraf die Einschränkung nicht alle Apps? Waren da Kurznachrichten auch inklusive? Und Musikhören? Naja, wird schon passen. Könnte ja sein, wer weiß.
Am Telefon hat sie mir dann erzählt: „Alle Einstellungen waren weg. Ich habe gerade nachgesehen, alle Einschränkungen wurden aufgehoben.“ Ihr Ehemann hat dann in seinem Smartphone die Handyzeit kontrolliert. Ihr Sohn war am vergangenen Sonntag 14 Stunden (!) lang am Smartphone. Wie die Einstellungen gelöscht wurden, war nicht mehr nachvollziehbar. Hat das Kind das Passwort geknackt? Er sagt nein. Vielleicht wurden die Einstellungen durch ein Update überschrieben? Möglich.

Prüfe die Kindersicherung

Eine wichtige Empfehlung lautet daher: verlass dich nicht auf die Kindersicherung. Schau ab und zu nach. Prüfe die Einstellungen auf allen Geräten, die dein Kind verwendet. Auch dein eigenes oder Geräte, die von der Schule verwaltet werden.

„Mein Sohn ist in einer iPad-Klasse. Zur Absicherung durften nur die Schul-Emailadressen für die Geräte verwendet werden. Damit wurde alles außer einigen Lern-Apps gesperrt. Ein schlauer Kollege hat herausgefunden, wie man die Emailadresse auf eine private Adresse ändert. Damit konnte die Sperre umgangen werden. Das sprach sich in der Klasse schnell herum. Die halbe Klasse hat jetzt entsperrte iPads und manche gucken Pornos in der Pause. Ganz toll.“

Mutter aus Wien, über Erfahrungen in der ipad-Klasse ihres 17-jährigen Sohnes (AHS in Wien).

Ändere dein Passwort regelmäßig

Wir wollen hier niemandem etwas unterstellen 😉 Aber seien wir uns ehrlich: jede:r von uns nimmt das Smartphone viele Male am Tag in die Hand. Jedes einzelne Mal geben wir den Code zum Entsperren ein oder malen die Linie zum Bildschirm entsperren mit dem Finger. Die Chance ist hoch, dass auch die Kleinsten bald herausgefunden haben, wie das Smartphone aufgeht. Ändere den Code oder das Linien-Muster regelmäßig, wenn du sichergehen willst, dass nur du Zugang zu deinem Gerät hast.

„Meine Tochter braucht genau 4 Tage, dann kennt sie mein neues Passwort.“

Martin aus Mödling über Seine 9-jährige Tochter

Meine 12-jährige Tochter sieht mir sehr ähnlich. Ich verwende Face ID. Manchmal kann sie meine Sperre mit ihrem Gesicht öffnen.

Kathrin aus Niederösterreich

Achte auf dein eigenes Smartphone

Was du mit deinem Smartphone machst, ist privat und geht nur dich etwas an. Stimmt. Nicht ganz.
Wenn deine Kinder dein Smartphone verwenden, dann musst du dafür sorgen, dass es kindersicher ist. Gewischt, getippt, ups, da war noch was offen! Das bedeutet: Fotos, Videos, Chats, Emails und alle Inhalte, die ohne zusätzliches Passwort zugänglich sind, sollten keine Dinge enthalten, die dein Kind nicht sehen soll. Wenn du keine keine Kindersicherung aktiviert hast, sollten sie auch nicht unbegleitet im Internet surfen oder alleine Youtube schauen. Dein Smartphone ist nicht jugendfrei? Dann gehört es nicht in Kinderhände.

„Ich wurde vom Kindergarten vorgeladen. Unser vierjähriger Sohn hat in der Gruppe mit einem zweiten Kind gemeinsam explizite, sexuelle Begriffe und Handlungen im Spiel mit Puppen eingebaut. Woher er das hat, wollte die Pädagogin wissen. Wir sind dann draufgekommen, dass mein Sohn beim Spielen mit meinem Smartphone in meiner Männer-WhatsApp-Gruppe gelandet ist. Dort hat er offenbar ein paar gar nicht jugendfreie Videos angesehen.“

Anonymer Vater, Oberösterreich

„Ich hätte nie damit gerechnet, dass so etwas passiert!“

Unerwartete Smartphone-Erlebnisse zuhause? Überraschende Herausforderungen mit Teenies im Chat, Web oder auf Social Media? Damit hättet ihr nicht gerechnet? Darauf warst du nicht vorbereitet? Diese Geschichten zu erzählen und sich auszutauschen, ist wichtig. Denn sie helfen uns, besser zu verstehen und daraus zu lernen. Und besser vorbereitet zu sein. Manchmal kommt man ja gar nicht drauf, WAS alles passieren kann. Ich freue mich, wenn ihr eure Erlebnisse teilt. Schreibt mir eure Handy-Geschichten an hallo@smartphonecoach.org (Verwendung ausschließlich anonym oder mit geänderten Namen).

„Meine Face ID-Sperre lässt sich mit dem Gesicht meiner Tochter öffnen“
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