„Wahrscheinlich werden auch Fragen zum Thema ‚Spyware am eigenen Handy‘ und ‚Überwachungs-Apps‘ kommen.“
Wie bitte?
Ich gestehe, das Thema hat mich ganz schön überrascht!
Aber Tatsache ist: anscheinend ist es gar nicht so selten, dass Ex-Partner:innen der/dem Verflossenen eine Spyware-App (oder auch „Stalkerware“ genannt) heimlich auf dem Handy installieren.
Lohnt es sich, dich zu überwachen?
„Kann mir nicht passieren! Ich habe nichts zu verbergen“, höre ich oft als Antwort in meinen Webinaren. Du weißt es vielleicht noch nicht, eventuell lohnt es sich trotzdem, dein Handy auszuspionieren:
- du lässt dich scheiden, und es geht um viel (Kinder, Geld, Immobilien)?
- du arbeitest in einer wichtigen Position in einem erfolgreichen Unternehmen, mit sensiblen Informationen (Kundenkontakte, Betriebsgeheimnisse, Finanzdaten)?
- du stehst in der Öffentlichkeit (Informationen aus politischer oder journalistischer Tätigkeit)?
- du bist vermögend und interessant für Cyber-Kriminelle (Bankdaten, Phishing, Scam)?
Mitlesen, mithören, mitschauen – merkst du nicht!
Den Standort mit Google Family-Link verfolgen? Das ist so 2018! Die smarte Stalkerware von heute tarnt sich in deinem Handy unter einem unauffälligen Namen. In deiner App-Liste heißt sie z.B. „Sync Services“ oder „Update Service“. Wie ein normaler Handy-Inhalt, der schon für irgendwas wichtig sein wird. Denkst du jedenfalls, wenn du den Namen liest.
Dahinter verstecken sich Überwachungsapps wie z. B. mSpy, Hoverwatch, SpyToMobile oder FlexiSpy.
Einmal installiert und mit einem zweiten Gerät verbunden, hat der Eindringling Zugriff auf die gesamte Kommunikation. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hilft dann nichts mehr. Die Spyware sitzt im Gerät und hat Zugriff auf alle deine Dienste und die am Gerät synchronisierten Konten.
Bei meinem Handy wären das:
- Mein privates und berufliches E-Mail-Postfach
- WhatsApp-Nachrichten, Facebook-Messenger, Signal, SMS
- Meine Telefon-Kontakte
- Slack-Channel eines Vereins
- LinkedIn-App
- Dokumente über Google Sheets, Forms, Docs
Banken-Apps
Und bei Smartphones, wie die meisten von uns sie verwenden, hat die Spyware außerdem Zugriff auf:
- 2 Kameras (egal wie das Handy liegt, eine Kamera ist meistens oben / frei)
- das Mikrofon
Moment mal. Von außen das Mikro und die Kamera einschalten? Das sehe ich aber!
Nein.
Beide Funktionen können von Überwachungsapps aktiviert werden, und der Bildschirm bleibt dabei schwarz.
Was du über Spyware wissen solltest
Spyware gibt’s schon kostenlos oder zu ganz kleinen Preisen. Kostet praktisch nichts und kann ohne technische Vorkenntnisse bedient werden.
Welche Arten von Spyware oder Stalkerware gibt es?
Wie erkenne ich, ob auf meinem Gerät so etwas installiert wurde?
Was kann ich überprüfen, und wie entferne ich Spyware, wenn ich sie entdecke?
Ist das erlaubt? Strafrechtlich relevant?
Wie kann ich mich vor Spyware schützen, damit mir so etwas nicht passiert?
Wer kann mir helfen, wenn mein Gerät bespitzelt wird?